Bezeichnung (auch Flaschen-Krankheit) für einen unangenehmen Geruch, der nach der Flaschenabfüllung auftreten kann, bzw. mit diesem Vorgang in Zusammenhang steht. Durch mechanische Beanspruchung wird der Wein aufgerührt und kommt mit Sauerstoff aus der Luft in Kontakt. Um oxidativen Prozessen im Wein entgegenzuwirken, wird deshalb Schwefeldioxid als Antioxidationsmittel zugesetzt, was sich durch einen entsprechenden Geruch bemerkbar machen kann. Nach einiger Zeit (bis einige Wochen) hat dann das Schwefeldioxid mit dem Sauerstoff zu Sulfat reagiert und der Geschmack sich wieder normalisiert. Aus diesem Grund vermarkten viele Produzenten die Weine erst nach längerer oft monatelanger Lagerung in der Flasche. So eine Flaschenreife ist in vielen Ländern eine übliche Produktionsvorschrift. Siehe auch unter Weinfehler.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach