Anbringen des Etiketts etc. nach der Flaschenabfüllung; siehe dort.
Nach dem Ausbau in Edelstahltank, Fass etc. erfolgt die Abfüllung des Weines in Flaschen. Rechtzeitig vorher müssen gesetzlichen Vorschriften erfüllt sein, das heißt die Einreichung für die amtliche Prüfnummer (Deutschland) bzw. staatliche Prüfnummer (Österreich). Ab diesem Zeitpunkt dürfen verschiedene Veränderungen nicht mehr durchgeführt werden. Der Wein muss chemisch und physikalisch stabil sein, was durch verschiedene Maßnahmen erreicht wird (siehe dazu auch unter Schönen). Bereits längere Zeit vor der Abfüllung erfolgt das Schwefeln, um eine Oxidation in der Flasche zu verhindern. Um die Eiweißstabilität zu überprüfen, wird eine Probe zwei bis drei Stunden auf über 70 °Celsius erwärmt und nachher auf eine Eiweißtrübung kontrolliert. Eine Weinsteinstabilität wird durch Zugabe von Metaweinsäure erreicht.
Im Bild ein kompaktes Abfüllsystem des italienischen Abfüllanlagen-Herstellers GAI. Es besteht aus den Komponenten Flaschenausspritzer, Entlüftungsstation, Falldruckfüller, Gasinjektor und Verschlusstation (wahlweise für Korken oder Drehverschluss) mit einer Leistung bis 2.400 Flaschen per Stunde (per Flasche 1,5 Sekunden). Im Video (zur Ansicht anklicken) wird die Fülllinie des österreichischen Weinguts Scheiblhofer (Andau, Weinbaugebiet Neusiedlersee im Burgenland) von der Abfüllung über Etikettierung bis zur Verpackung in Kartons gezeigt. Ganz unten ist die Abfüll-Linie der Landwirtschaftlichen Fachschule Krems für Wein- und Obstbau in Niederösterreich zu sehen.
Bei gebrauchten Flaschen ist eine gründliche Reinigung, Desinfektion bzw. Sterilisation unbedingte Voraussetzung gegen schädliche Mikroorganismen wie Acetobacter (Essigsäure-Bakterien), Hefen oder Schimmelpilze. Zur Sterilisation wird Ozon, Peroxyessigsäure, Schwefeldioxid oder Wasserstoffperoxid...
![]()
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien