Wirkung eines Mittels (lat. Adstringens), durch dessen Inhaltsstoffe Hautgewebe oder Schleimhäute zusammengezogen werden (lat. adstringere = zusammenziehen). Das Adstringens geht mit den Eiweißen der Haut und der Schleimhäute Verbindungen ein, die eine Schutzwand (Membran) bilden. In der Medizin werden solche Mittel wie Alaun verwendet, um Blutungen zu stoppen. Im Rahmen einer Weinbeschreibung wird unter adstringierend ein Empfindungs-Komplex verstanden, der sich durch einen rauen, die Mundschleimhaut austrocknenden bzw. „den Mund zusammen ziehenden“ Effekt äußert. Dies wird durch hohe Gehalte von Phenolen (Tanninen) verursacht, die besonders in den holzigen Teilen von Früchten wie Stielen, Hülsen, Schalen und Kernen vorkommen. Das sind zum Beispiel Mandeln, Kastanien, grüne Nüsse, Artischocken und anthocyanreiche (farbstoffreiche) Rebsorten. Letztere weisen wie die im Bild gezeigten zumeist eine dunkle (schwarze) Beerenfarbe auf.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien