Der Weinbau in Ägypten ist bereits viele tausende Jahre alt, wenn auch dieses Gebiet nicht zu den Wiegen des Weinbaus wie Mesopotamien oder Transkaukasien gezählt wird. Eine frühe ägyptische Weinkultur wird durch zahlreiche Malereien in Grabkammern mit Weinmotiven und Darstellungen über Weinherstellung belegt. Solche Funde reichen bis in die 5. Dynastie, also bis 2500 v. Chr. zurück. Im Bild das Grab des Chaemwese in Theben um 1450 v. Chr. werden verschiedene Weinbereitungs-Schritte wie die Weinlese und das Vergären in Behältern, sowie die Beladung eines Schiffes mit Amphoren dargestellt:
Auf anderen Malereien wird das Stampfen des Traubengutes mit Füßen gezeigt, wobei sich die Arbeiter auf knapp über Kopfhöhe angebrachten Stangen festhielten. Die meisten Funde stammen aus Luxor in Oberägypten, der alten Hauptstadt des Reiches, von den Griechen „hunderttoriges Theben“ genannt. Ein Weingut wird in Inschriften aus dem Grab des Metjen beschrieben, eines hohen Beamten in der 4. Dynastie (2620 bis 2500 v. Chr). Dieser besaß in Sakkara im Nildelta eine große Anlage mit Weingärten, die in der Inschrift wie folgt beschrieben werden: Ein sehr großer Teich wurde angelegt, Feigen und Trauben wurden gepflanzt. Bäume und Trauben wurden in großen Mengen gepflanzt und es wurde sehr viel Wein daraus gemacht.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)