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Appellation Régionale

Die Bewertung von Weinbergen bzw. Lagen und Einteilung in Qualitätsklassen hat im französischen Burgund eine uralte Tradition, erste Klassifizierungen reichen bis in das Mittelalter zurück und stammen von den Zisterzienser-Mönchen. Der Naturwissenschaftler Jules Lavalle (1820-1880) veröffentlichte im Jahre 1855 das Werk „Histoire et Statistique de la Vigne de Grands Vins de la Côte-d’Or“, das weitgehend auf dem von Denis Morelot im Jahre 1831 publizierten Werk „Statistique de La Vigne Dans Le Departement de La Cote-D’Or“ aufbaute. Lavalles Buch wird auch als „Antwort Burgunds“ auf die im Jahre 1855 erfolgte berühmte und bis heute nahezu unveränderte und marketinngmäßig genutzte Bordeaux-Klassifizierung betrachtet.

 Burgund - Aloxe-Corton - Côte de Beaune

In dieser umfassenden Geschichte über die burgundischen Weinberge sind auch 29 Rebsorten bezüglich ihrer Eignung beschrieben. Auf Basis seines eigenen Buches wurde von Lavalle dann im Jahre 1861 eine erste systematische Klassifikation fertiggestellt, die ein Jahre später auch bei der Weltausstellung in London präsentiert wurde. Die Weinberge bzw. Weine wurden in die vier Qualitätsklassen Tête de cuvée oder Hors ligne, Première cuvée, Deuxième cuvée und Troisième cuvée eingeteilt. Das System wurde später in etwas modifizierter Form von der Landwirtschaftsbehörde in Beaune anerkannt und im Jahre 1936 bei der Einführung des AOC-Klassifikationssystems von der INAO weitgehend abgebildet.

Das System ist schon für den normalen Weinkonsumenten im Burgund verwirrend, umso mehr aber außerhalb Frankreichs. Im Gegensatz zu den verschiedenen Systemen im Bordeaux ist es jedoch für die gesamte Region gültig. Es nimmt auf die besonders im Burgund typische Unterschiedlichkeit des Terroirs Rücksicht, wo oft nebeneinanderliegende kleinste Parzellen große Unterschiedlichkeit bezüglich der klimatischen Verhältnisse bzw. des dort vorherrschenden Mikroklimas, der physikalischen und chemischen Beschaffenheit des Bodentyps, der Hanglage und damit Exposition (Sonneneinstrahlung) und damit auch der Weinqualitäten aufweisen. In diesem Zusammenhang ist im Burgund der Begriff Climat (Lage) entstanden.

Die burgundischen Climats wurden 2015 zum Weltkulturerbe der UNESCO erhoben. Das in Deutschland 2012 eingeführte VDP-Klassifikationsmodell des VDP (Verband deutscher Prädikatsweingüter) basiert auf dem vierstufigen Burgund-Modell. 

Qualitätsklassen

Im Klassifikations-System ist jeder einzelne Weinberg (Cru, Climat) in den Bereichen Côte d’Or und Chablis genau definiert (das...

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Dr. Christa Hanten

Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.

Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien

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