Zweigipfliger, erloschener Vulkan (türkisch Agri Dagh, armenisch Masis) in der anatolischen Hochebene ganz im Westen der Türkei an der Grenze zu Armenien und dem Iran. Der Hauptgipfel (Goßer Ararat) ist mit 5.165 Meter der höchste Berg der Türkei (Kleiner Ararat 3.925 m). Das Gebiet zählt zu Transkaukasien (südlich des Kaukasus) und grenzt an den nördlichen Teil der vorderasiatischen Landschaft Mesopotamien. Diese beiden Bereiche gelten als mögliche Wiegen der Weinkultur. Nach neuesten Forschungen soll der genaue Ursprung der kultivierten Weinrebe in Südost-Anatolien liegen (Pfeil).
Nach der Erzählung im Alten Testament der Bibel im Buch Genesis 9.21 landete Noah am Ende der Regenflut mit seiner Arche am Gipfel (oder in der Nähe) des Berges Ararat. Nachdem er die Tiere an Land gelassen hatte, beobachtete er einen Ziegenbock beim Weinbeernaschen, pflanzte Weinreben und wurde dadurch in der Folge zum Weinbauern. Diese Geschichte führte übrigens zum heute noch gepflegten Brauch des Mitführens der Weinbeergeiß beim Erntedankfest. Die Noah-Geschichte bestätigt scheinbar auf den ersten Blick die These, dass der Ursprung des Weinbaus im Kaukasus liegt. Da aber Noah die Weinreben bereits auf seiner Arche mitgebracht hat, ist der tatsächliche Ursprung zumindest auf Basis des Alten Testaments nicht abzuleiten bzw. unbekannt. Denn die Heimat des Noah, wo er die Arche baute, geht aus der Erzählung nicht hervor.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)