Der berühmte französische Weinbrand ist zwar um einige Jahrhunderte älter als der Cognac, steht aber ein wenig im Schatten des „großen Bruders“. Seine Heimat ist die Gascogne, eine hügelige Landschaft im Zentrum von Südwest-Frankreich. Sie umfasst das Département Gers sowie Teile von Landes und Lot-et-Garonne. Die Gascogner erlernten bereits im 12. Jahrhundert von den Mauren die Kunst der Destillation. Der erste schriftliche Bericht über den Armagnac (aqua ardens = brennendes Wasser) stammt aus dem Jahre 1411. In einer Urkunde aus dem Jahre 1461 wird berichtet, dass „der gebrannte Geist des Weines Schmerzen lindert, das Gedächtnis frisch und die Menschen jung erhält und Freude und Wohlbehagen mit sich bringt“. Im Jahre 1909 wurde erstmals die Herkunftsbezeichnung „Armagnac“ dekretiert. Das BNIA (Bureau National Interprofessionel de l’Armagnac) überwacht die strengen Bestimmungen. Bei positiv bestandener Prüfung wird das goldgelbe Siegel vergeben.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden