Claude Arnoux (1695-1770) war als Priester in Beaune an der burgundischen Côte d’Or tätig. Er übersiedelte nach London und verkaufte hier die Weine aus seiner Heimat. Im Jahre 1728 veröffentlichte er das Buch „La Situation de la Bourgogne“, in dem er die damaligen Weine und deren Bereitung beschrieb und das von ihm gezeichnete Weinkarten enthielt. Die Einleitung des Werkes ist eine in Latein verfasste Lobeshymne auf die Weine von Volnay. Er verwendet und beschreibt auch bereits den Begriff Terroir im Zusammenhang mit der für einen Boden optimalen Rebsorte als wichtiges Kriterium für den Charakter eines Weines.
Für exzellente Weine empfahl er, Trauben aus einem einzigen Weinberg zusammen in ein Fass zu bringen und lehnte das damalige übliche Mischen von Trauben verschiedener Lagen kategorisch ab. Über den richtigen Genuss der burgundischen Weine schrieb er, „dass man sie auf zwei Arten trinken müsse - durch die Nase und durch den Mund - entweder gleichzeitig oder getrennt“. Im Jahre 1761 brachte er einen französisch-englischen Sprachführer heraus, in dem ein Kapitel dem Einkauf von alkoholischen Getränken widmete und verwendete darin auch ein umfangreiches Weinbeschreibungs-Vokabular).
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien