Der lateinisch/griechische Begriff (autós = selbst, chthón = Erde) bedeutet „alteingesessen, eingeboren, bodenständig“ und in Bezug mit Geologie und Biologie „am Fundort entstanden oder vorkommend“ (der Gegensatz ist allochthon, das heißt an anderer Stelle entstanden - nicht am Fundplatz heimisch). Ein verwandter Begriff ist „endemisch“ (Endemie), was „örtlich begrenzt auftretend“ oder „in einem bestimmten Gebiet verbreitet“ bedeutet (aber nicht unbedingt dort entstanden). Der bei der Beschreibung von Rebsorten häufig verwendete Ausdruck „autochthon“ besagt im engeren Sinne, dass die Rebe nahezu ausschließlich oder in überwiegendem Maße in einem bestimmten Gebiet traditionell angebaut wird, wo sie auch entstanden ist oder zumindest auf eine relativ lange Geschichte zurückblicken kann und eine gewisse kulturelle Bedeutung erlangt hat.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach