Die Bittermandel ist die Frucht des Mandelbaumes der Spezies amara (es gibt auch süße Früchte von der Spezies sativa). Die bitteren Mandeln enthalten das Glucosid Amygdalin und sind wegen der leicht abspaltbaren Blausäure in größeren Mengen giftig. Aus den Kernen wird das nach Benzaldehyd und Blausäure riechende Bittermandelöl gewonnen, das in Parfüms, pharmazeutischen Präparaten und als Aromastoff verwendet wird. In vielen italienischen Weinen kommt ein als Amarognolo (amaro = bitter) bezeichneter zarter Geruch bzw. Geschmack nach Bittermandeln vor, der erwünscht ist.
Es gibt aber auch einen in der Regel als schwer eingestuften Weinfehler Bittermandelton. Dieser tritt bei unsachgemäßer Anwendung der Blauschönung auf und wird auch als Überschönung bezeichnet. Das dabei verwendete Blutlaugensalz kann in Eisencyanid und in die signifikant nach Bittermandeln riechende hochgiftige Blausäure gespalten werden. Die verschiedenen Ursachen dafür sind falsche Dosierung das Blutlaugensalzes, ungenügende Durchmischung des Weines nach Zusatz des Salzes oder zu langsame Reaktion infolge Maskierung des Eisens durch zugesetzte Komplexbildner.
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Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen