Graues, weiches Schwermetall bzw. Element (Pb = Plumbum), das in der Natur zumeist als Bleiglanz vorkommt. Es ist in allen Pflanzen und auch im Wein in geringsten Mengen enthalten, hat jedoch keinerlei biologische Funktion und ist als Nervengift gefährlich. Blei kann zu Entwicklungsneurotoxizität (schädliche Veränderung der Struktur oder Funktion des Nervensystems) bei Kleinkindern sowie zu kardiovaskulären Problemen (Erkrankungen des Herzens, der Blutgefäße sowie unspezifischen Schwächungen des Herz-Kreislaufsystems) und Nephrotoxizität (Nierenschädigung) bei Erwachsenen führen.
Im antiken Rom wurde Blei zum Süßen und Haltbarmachen des Weines verwendet und fatalerweise von Plinius dem Älteren (23-79) auch empfohlen. Im Römischen Reich war das Zubereiten von Speisen und Kochen von Wein in Bleigefäßen üblich; so wurde zum Beispiel der Traubensirup Defrutum hergestellt. Dass sich die Römer langsam vergiftet hätten und das Blei letztendlich der Grund für den Untergang des Römischen Reiches war, ist aber nur eine unbewiesene Hypothese. Das Bild zeigt eine bleiglasierte Keramikflasche aus Syrien in Form einer Weintraube aus dem 1. Jahrhundert nach Christi.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden