Die Blütenknospe der kultivierten Weinrebe ist eine Zwitterblüte, das heißt sie enthält die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane in einer einzigen Blütenknospe vereinigt, was die Befruchtung gegenüber eingeschlechtlichen Pflanzen wesentlich erleichtert. Die männlichen Sexualorgane sind die pollenerzeugenden Staubgefäße oder Staubblätter (Stamen, Mz. Stamina), die aus dem stängelförmigen Staubfaden (Filament) und den an der Spitze sitzenden gelblichen Staubbeuteln (Antheren) bestehen. Die Gesamtheit aller Staubblätter einer Blüte wird als Androeceum bezeichnet. Ein Staubbeutel enthält vier Pollensäcke, in denen die Pollenkörner mit den haploiden (n=19) männlichen Gameten (Befruchtungs-Hormone) gebildet werden. In der Rebenblüte umgeben fünf dieser freistehenden Staubgefäße kreisförmig das weibliche Geschlechtsorgan, den Fruchtknoten (Ovar). Dieser besteht aus zwei miteinander verwachsenen Fruchtblättern (Karpellen), die im Inneren zwei Fächer mit Samenanlagen beinhalten. Deshalb zählt die Weinrebe zu den bedecktsamigen Blütenpflanzen.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden