Bezeichnung für die Art der Formierung der einjährigen Triebe. Abhängig von der Länge der Triebe bzw. beim Rebschnitt darauf belassenen Augen (Knospen) gibt es verschiedene Bezeichnungen. Ein sehr kurzer Trieb heißt Zapfen mit 1 bis 3 Augen, ein mittellanger Trieb heißt Strecker mit 4 bis 7 Augen und ein langer Trieb heißt Rute mit 8 bis 15 Augen. Aus den Augen entwickeln sich die neuen, fruchttragenden Triebe (Sommertriebe).
Auch für die Form des Bogens gibt es verschiedene Bezeichnungen; das sind: Bild 1 - Flachbogen (Strecker); Bild 2 - Halbbogen; Bild 3 - Pendelbogen; Bild 4 - 2 Halbbögen und 2 Ganzbögen (Hochkultur mit Herzschnitt).
Es gibt aber diesbezüglich keine einheitliche Normierung, die Augenanzahl ist lokal bzw. landesspezifisch oft etwas unterschiedlich. Auch die Bezeichnung Bogen wird sowohl für den Strecker als auch für die Rute verwendet. Strecker ist eine Bezeichnung für den mittellangen Trieb und auch für die Form beim Flachbogen. Die belassenen Triebe werden formiert und mit der Drahtrahmenunterstützung fixiert (Biegen). Die einzelnen Formen sind für verschiedene Erziehungsformen typisch. Die heute üblichen Formen sind Flachbogen oder Halbbogen.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien