Klassifizierungen von Weingütern (Châteaux) bzw. Weinen im Bordeaux erfolgten schon im 18. Jahrhundert. Heute gibt es fünf Systeme; das berühmteste stammt aus dem Jahre 1855. Dabei wurden aber nur Weine vom linken Ufer (Rive gauche) der Gironde berücksichtigt, das sind unter anderem die Bereiche Médoc, Graves und Sauternes.
Selbstverständlich wachsen aber auch am rechten Ufer (Rive droite) wie zum Beispiel Fronsac, Pomerol und Saint-Émilion ausgezeichnete Weine. Die über eineinhalb Jahrhunderte alte Einstufung gilt unabhängig der von Jahr zu Jahr sicher unterschiedlichen Qualität der Weine. Bisher gab es als absolute Ausnahme nur eine einzige Änderung, bei der das Château Mouton-Rothschild vom 2. in den 1. Rang aufstieg. Sie hat nach wie vor große Bedeutung und wird deshalb von den Weingütern marketingmäßig mit Anführung des Ranges am Etikett verwendet.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)