Organische Verbindungen in Form von Salzen und Estern der Carbaminsäure, die auch oft als Urethane bezeichnet werden. Carbamate werden seit den 1950er-Jahren vor allem als Fungizide, Herbizide und Insektizide in der Landwirtschaft eingesetzt. Einige Carbamate wurden früher auch als Schlafmittel verwendet. Ein natürlicher Stoff ist Ethylcarbamat, der bei der Gärung entsteht und damit auch in geringer Menge im Wein enthalten ist. Er wurde Ende der 1980er-Jahre nach Tierversuchen in die Liste der als krebserregend verdächtigen Mittel aufgenommen. Zumeist liegen jedoch die in Weinen enthaltenen Mengen an Carbamaten weit unter der als Grenzwert genannten Menge von maximal 8 mg/l. Die Mengen sind in Süßweinen mit hohem Alkoholgehalt, die während des Produktionsprozesses erhitzt wurden; wie zum Beispiel beim Madeira, sowie Spirituosen am höchsten. Ein höherer Anteil kann auch durch übermäßige Düngung mit Stickstoff entstehen.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien