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Carruades de Lafite

Der Zweitwein des Château Lafite-Rothschild; siehe dort.

Das berühmte Weingut liegt im Norden der Gemeinde Pauillac im französischen Bereich Haut-Médoc (Bordeaux). Direkt daran angrenzend liegt das Château Mouton-Rothschild. Eine erstmalige schriftliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1234, wo ein Gombaud de Lafite erwähnt wird, ein Abt des Klosters von Vertheuil im Norden von Pauillac. Seit dem 14. Jahrhundert ist Lafite als Lehnsgut verzeichnet. Der Name „Lafite“ ist wahrscheinlich vom gascognischen „la hite“ abgeleitet, was so viel wie „kleiner Berg“ oder „Hügel“ bedeutet. Dies ist ein klarer Hinweis auf die sanfte Erhebung, auf der die Gebäude des Gutes stehen.

Château Lafite-Rothschild - Weingutsgebäude

Mitte des 16. Jahrhunderts befand es sich in Besitz des Adeligen Joseph Saubat de Pommiers. Nach seinem Tod heiratete seine Witwe Jeanne de Gasq im Jahre 1670 den Notar Jacques de Ségur (+1691) aus der berühmten Adelsfamilie und brachte Lafite als Mitgift ein. Zu dieser Zeit gab es zwar schon geringe Rebenbestände, aber erst zwischen 1670 und 1680 wurden dann Weinberge in größerem Umfang angelegt. Aus einem Stück Land namens „Clos de Mouton“ ging dann später Château Mouton-Rothschild hervor. Sohn Alexandre de Ségur nahm 1695 Marie-Thérèse de Clauzel zur Frau, die Erbin des Château Latour. Zu diesem Zeitpunkt zählen somit drei der im Jahre 1855 klassifizierten vier Premiers Crus zum Besitz.

erste Erfolge

Ein produktives Weingut ist zumindest seit 1707 nachweisbar, denn es wurde eine Flasche mit diesem Jahrgang gefunden. Durch stark verbesserte Weinbautechniken gab es ab den 1720er-Jahren erste Erfolge. Der Lafite-Wein wurde im Ausland (vor allem England) vermarktet. Er wurde auch vom englischen Premier-Minister Sir Robert Walpole (1676-1745) geschätzt, der zwischen 1732 und 1733 alle drei Monate ein Fass Lafite (mit 225 Litern) orderte. Erst später wurde er auch in Versailles am Königshof bekannt. Es gibt darüber eine schöne Geschichte, wie es dazu kam. Dem Marschall Richelieu (1696-1788) verschrieb ein Arzt den Wein als „das beste und angenehmste aller Stärkungsmittel“. Nach einer längeren Reise des Marschalls bemerkte König Ludwig XV. (1710-1774) nach dessen Rückkehr, dass Richelieu „um 25 Jahre jünger aussehe, als vor seiner Abreise“. Dieser bemerkte: „Ich habe den berühmten Jungbrunnen gefunden. Der Wein des Château Lafite ist ein edles Stärkungsmittel, köstlich und dem Ambrosium der Götter des Olymps vergleichbar“. Die Königs-Mätresse Madame Pompadour (1721-1764) reichte den Lafite-Wein bei ihren intimen Abendessen. Und auch ihre Nachfolgerin Madame du Barry (1743-1793) bevorzugte diesen Wein.

Besuch von Thomas Jefferson

Der Besitz des Marquis Ségur wurde nach seinem Tode im Jahre 1755 unter seinen vier Töchtern aufgeteilt, wodurch Lafite und Latour wieder getrennt, aber noch bis zum Jahre 1785 gemeinsam verwaltet wurden. Lafite fiel an den Comte Nicolas Marie Alexandre de Ségur, dem Sohn der ältesten Tochter des Marquis. Dieser verkaufte es im Jahre 1784 an seinen Verwandten Nicolas Pierre de Pichard (+1794), dem ersten Präsidenten des Parlaments von Bordeaux. Kurz nachher wurde das Gut in einem Essay als „schönster Weinberg des Universums“ bezeichnet. Zu dieser Zeit war der spätere US-Präsident Thomas Jefferson (1743-1826) in Frankreich Botschafter seines Landes und sammelte unter anderem Informationen über Château Lafite. Schließlich ging die Herrschaft der Familie Ségur über das Gut mit der Hinrichtung von Nicolas Pierre de Pichard mit der Guillotine durch das Urteil des Revolutionsregimes am 30. Juni 1794 zu Ende.

Fund alter Jahrgänge

Im Frühjahr 1985 erhielt der Künstlermanager Hardy Rodenstock (1941-2018) nach seinen eigenen Angaben einen Anruf über die Entdeckung von 12 sehr alten Jahrgängen erlesener Weine. Diese waren eingemauert in einer Kellerwand in Paris gefunden worden. Es handelte sich um Weine der renommierten französischen Weingüter Château Lafite-Rothschild, Château Mouton-Rothschild und Château d’Yquem der Jahrgänge 1784 und 1787 aus dem Nachlass von Thomas Jefferson....

Stimmen unserer Mitglieder

Sigi Hiss

Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.

Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen

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