Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Lambrusco a Foglia Tonda, Lambrusco Casetta und Maranela. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme nicht mit den Sorten Enantio (Lambrusco a Foglia Frastagliata) oder Foglia Tonda verwechselt werden. Sie ist auch nicht mit einer der vielen Lambrusco-Sorten verwandt. Nach einer Hypothese wurde die Sorte aus Wildreben selektiert. Die mittel reifende Rebe ist anfällig für Pilzkrankheiten, speziell für Botrytis. Sie erbringt alkohol-, tannin- und säurereiche Rotweine mit vielfältigen Aromen nach getrockneten Pflaumen, Maraschinokirschen, Zimt, Tabak und Moschus. Die Sorte war früher im Trentino und in Venetien weit verbreitet. Auf Grund der Krankheitsanfälligkeit ging der Bestand stark zurück und die Rebe stand in den 1960er-Jahren kurz vor dem Aussterben. In den 1990er-Jahren wurden über 100-jährige Reben entdeckt und es wurde mit Unterstützung des Weinbau-Institutes San Michele all’Adige eine Reaktivierung gestartet. Die Sorte ist im DOC-Wein Valdadige Terradeiforti zugelassen. Im Jahre 2016 wurden 14 Hektar ausgewiesen (Kym Anderson).
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien