Auf einen Weinbau in China vor bereits 4.600 Jahren deuten Inhalte von im Jahre 1995 nahe Rizhao (Shandong) gefundenen 200 Tongefäßen hin, die auf 2.600 v. Chr. datiert wurden. In diesen wurden Rückstände von Traubenwein gefunden. Der Entdecker Zhang Qian (195-114 v. Chr.) kehrte im Jahre 138 v. Chr. zur Zeit der Han-Dynastie von seinen Reisen aus dem Westen zurück und brachte Weinbaukenntnisse mit. Erste schriftliche Dokumente stammen aus der Tang-Dynastie (618-907), als Kaiser Li Shimin vulgo Taizong (599-649) die besondere Qualität der Trauben aus dem Turpan-Becken auffiel, weshalb er sein Herrschaftsgebiet auf die nordwestliche Region Xinjiang ausdehnen ließ. Bereits Mitte des 7. Jahrhunderts wurden wahrscheinlich aus Russland Vinifera-Sorten namens Schlange, Stutenzitze (Mare’s Nipple) und Drachenperle eingeführt. Marco Polo (1254-1324) berichtet von Weinplantagen und ausgezeichnetem Wein in der nordöstlichen Region Taiyuan. Im 14. Jahrhundert wurden aber auf kaiserlichen Befehl viele Weinberge zugunsten von Getreideanbau gerodet.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach