Bezeichnung (auch kurz Cordon) für ein seit Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich gebräuchliches Erziehungssystem (auch kurz Cordon). Diese Kordonerziehung wurde von Lefèvre, dem Leiter der französischen Landwirtschafts-Fachschule in Royat (Auvergne) vorgeschlagen. Dabei werden unterschiedlich je Appellation auf einem kurzen Stamm ein oder zwei Kordone mit je vier bis sechs Trieben erzogen, die sich bis zum nächsten Rebstock erstrecken. Das System soll geringe Erträge und damit bessere Qualität gewährleisten. Das System ist neben neben Chablis, Guyot und Vallée de la Marne das vierte zugelassene in der Champagne. Hier gibt es dafür besonders strenge Richtlinien. Es wird vornehmlich für Pinot Noir empfohlen. Nur ein Kordon ist erlaubt, an der im Abstand von mindestens 15 Zentimetern die Triebe hochwachsen. Jeder Trieb darf 2 Augen haben (beim Chardonnay 3, das erste ist unfruchtbar). Gestattet ist auch noch ein Trieb am Ende, der eigentlich eine Verlängerung des Tragholzes darstellt; dieser Trieb darf bis zu 4 Augen haben (bei Chardonnay oder Pinot Noir 5). Siehe zum Themenkomplex auch Aufstellungen unter den Stichwörtern Erziehungsform (Systeme) und Weingartenpflege (Tätigkeiten).
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen