Die rote Rebsorte stammt aus dem Aostatal in Italien an der Schweizer Grenze. Der Name leitet sich wahrscheinlich von „corniolo“, der italienischen Bezeichnung für die Kornelkirsche ab. Synonyme sind Broblanc, Cargnola, Cornalino Nero, Cornallin, Corniola, (Italien); Cornalin d’Aoste, Cornalino, Humagne Rouge (Schweiz). Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Olivette Noire (Corniola Nera), Petit Rouge oder Rouge du Pays (Cornalin du Valais) verwechselt werden. In der Schweiz wird Cornalin zur Rebsortengruppe Alte Gewächse gezählt.
Die Sorte war im 19. Jahrhundert im italienischen Aostatal weit verbreitet. Gegen Ende gelangte sie in den Schweizer Kanton Wallis, wurde aber dort fast ein Jahrhundert lang als Humagne Rouge bezeichnet (ist aber nicht mit der Sorte Humagne Blanche verwandt). Die Biologen Dr. Giulio Moriondo und Dr. José F. Vouillamoz stellten im Jahre 1999 durch DNA-Analysen fest, dass die bis dahin als eigenständig geltenden Cornalin d’Aoste (Cornalin) und Humagne Rouge identisch sind. Dabei stellte sich auch heraus, dass Cornalin aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Rouge du Pays und einer unbekannten Sorte entstanden ist.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena