Die französische Weinbauregion Champagne gab dem berühmtesten Schaumwein der Welt den gesetzlich geschützten Namen Champagner. Sie ist nicht mit der administrativen Region Champagne-Ardenne bzw. der historischen Landschaft Champagne identisch. Das Herz des Gebietes ist Reims, wo in der Kathedrale Notre-Dame fast alle französischen Herrscher gekrönt wurden, doch auch die Städte Epernay und Chalons-sur-Marne haben große Bedeutung. Die Champagne ist das nördlichste Weinbaugebiet Frankreichs im Pariser Becken, rund 140 Kilometer östlich von Paris. Die „Région délimitée de la Champagne viticole“ wurde erstmals 1908 definiert, die Grenzen dann 1911 geändert und schließlich 1927 endgültig festgelegt. Das Gebiet besteht aus 20 Bereichen mit jeweils recht homogenem Terroir. Diese sind in die sechs Regionen Côte de Champagne, Côte des Blancs, Côte des Bar, Montagne de Reims, Petit Morin et Grand Morin und Vallée de la Marne gegliedert:
Die Rebflächen umfassen insgesamt 34.000 Hektar großteils in den drei Départements Aisne, Aube und Marne, sowie kleineren Flächen in Haute-Marne und Seine-et-Marne. Innerhalb der riesigen Bereiches liegen die zwei kleinen Appellationen Coteaux Champenois für nichtschäumende Stillweine und Rosé des Riceys für den berühmten Roséwein. Die zugelassenen drei Hauptsorten für den Champagner sind Pinot Noir (38%), Pinot Meunier (33%) und Chardonnay (28%), die 99% der Weinberge belegen. Die vier Sorten Arbane, Petit Meslier, Pinot Gris und Pinot Blanc sind zwar aus historischen Gründen ebenfalls zugelassen, haben aber mit nur 90 Hektar Rebfläche mengenmäßig nahezu keine Bedeutung.
Mit dem 1920 eingeführten Klassifizierungs-System Échelle des crus sind die Gemeinden bezüglich...
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach