Geographische und historische Region an der Ostküste der Adria, im Süden und Südosten Kroatiens; siehe dort.
Die parlamantarische Republik Kroatien (kroatisch Hrvatska) in der Zone zwischen Mittel- und Südosteuropa mit der Hauptstadt Zagreb umfasst 56.594 km². Das Staatsgebiet liegt östlich der Adria und zum Teil im Südwesten der Pannonischen Tiefebene. Kroatien grenzt im Nordwesten an Slowenien, im Norden an Ungarn, im Nordosten an Serbien, im Osten an Bosnien-Herzegowina und im Südosten an Montenegro. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1945 Kroatien zur Teilrepublik Jugoslawiens. Nach einem Referendum erklärte Kroatien im Juni 1991 seine Unabhängigkeit, was von Serbien nicht anerkannt wurde. Dies mündete in einen fast vier Jahre andauernden Krieg, der 1995 endete.
Der südlichste Teil des Küstengebietes (um Dubrovnik) wird 7,5 km lang durch die zu Bosnien-Herzegowina gehörende Gemeinde Neum vom übrigen Kroatien getrennt. Deshalb wurde die Pelješac-Brücke gebaut. Entlang der 1.777 km langen Adria-Küste liegen 1.246 Inseln; nur 47 sind bewohnt. Deshalb wird Kroatien als „Land der 1.000 Inseln“ bezeichnet. Die größten sind Cres (406 km²), Krk (406 km²), Brač (395 km²), Hvar (300 km²), Pag (285 km²) und Korčula (276 km²). Weinbau wird von Istrien im Norden bis nach Dalmatien im Süden und auf einigen Inseln betrieben.
Das Land hat eine sehr alte Weinkultur, denn entlang der dalmatinischen Adriaküste wurde von den Illyrern bereits 1000 v. Chr. Weinbau betrieben. Die Griechen gründeten ab 600 v. Chr. einige Kolonien. Aus dieser Zeit stammt die Schrift „Das Festmahl der Gelehrten“, in der von der Weinbereitung in Issa (Insel Vis) berichtet wird. Ein Wein von hier wurde als der beste der damaligen antiken Weine betrachtet. Der römische Kaiser Probus Marcus Aurelius (232-282) förderte den Weinbau im 3. Jahrhundert und die im 7. Jahrhundert hier ansiedelnden Slawen pflegten ihn weiter. Die Kroaten entwickelten in Dalmatien den Weinbau neben dem Olivenanbau und der Fischerei als wichtigen Wirtschaftszweig.
Um das Jahr 1000 eroberte die Republik Venedig Dalmatien und Teile Istriens und verleibte das Gebiet über 300 Jahre ihrem Kolonialreich ein. Ab Anfang des 12. Jahrhunderts entstand eine Personalunion mit dem Königreich Ungarn. 1232 wurde von Zisterziensermönchen in Kutjevo ein noch bestehender Weinkeller begründet. Mitte des 15. Jahrhunderts erlitten Ungarn und Kroatien durch die Expansion des Osmanischen Reiches schwere Gebietsverluste. Nach vielen Schlachten gegen die Osmanen gelangte im 18. Jahrhundert ein Großteil Kroatiens unter Verwaltung der Habsburger.
Das Land zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Topographie aus. Die große Ebene im Landesinneren (Teil der Pannonischen Tiefebene) ist durch die Dinarischen Alpen (Dinariden) von der Adriaküste getrennt, an der die vielen Inseln liegen. Der Küstenstreifen besteht aus Dalmatien im Süden und der Halbinsel Istrien im Norden. Die Weinberge fallen hier steil zum Meer hinab, so dass es eine optimale Sonneneinstrahlung (Exposition) für die Rebflächen gibt. Es gibt zwei deutlich getrennte Weinbauregionen. Diese sind in viele Subregionen und diese in Anbaugebiete gegliedert.
Die im Norden liegende Region erstreckt sich von Slowenien im Westen bis an die Grenze Serbiens im Osten. Im Süden grenzt sie an Bosnien-Herzegowina. Hier herrscht kontinentales Klima mit kühlen Sommern und strengen Wintern vor. Die Region besteht aus den sieben Subregionen Moslavina, Plesivica, Podunavlje (Donau), Pokuplje (Kupa), Prigorje-Bilogora, Slavonija (Slawonien) und Zagorje-Medjimurje. Hier werden zu zwei Dritteln Weißweine produziert.
Die im Süden liegende Region ist vor allem durch Dalmatien bekannt, wo sich die Rebflächen von Rijeka bis Dubrovnik erstrecken. Ganz im Süden gibt es eine nur 25 km lange Grenze zu Montenegro. Hier herrscht ein wesentlich...
Das wein.plus-Lexikon ist ein umfangreiches, fachlich sehr gut recherchiertes Nachschlagewerk. Jederzeit und überall verfügbar, ist es ein unverzichtbarer Bestandteil für den Unterricht geworden, das gleichermaßen von Studierenden und mir genutzt wird. Überaus empfehlenswert!
Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg