Bezeichnung (auch Weinwiege, Weindekanter) für ein technisches Gerät, das besonders bei großformatigen Flaschen für das ganz langsame Dekantieren bzw. Einschenken von Wein verwendet wird. Damit soll das Aufwirbeln eines Depots (Ablagerungen am Flaschenboden) verhindert werden. Die Flasche wird mit der Öffnung schräg aufwärts in die Maschine eingespannt und der Flaschenhals mittels einer Handkurbel oder eines Hebels langsam und kontinuierlich nach unten bewegt, bis es zum Ausfluss kommt. Bestimmte Weine wie zum Beispiel Portwein entwickeln ein extrem feines Depot, das kaum erkennbar ist.
Beim Eingießen wird eine Lichtquelle genau hinter der Flaschenschulter positioniert, um das Auftauchen des Depots, das sich als schwarzer Strich präsentiert, zu erkennen. Wenn die ersten Spuren sichtbar werden, wird das Eingießen gestoppt. Besonders bei großformatigen Flaschen (wie zum Beispiel Jeroboam mit 3 Liter oder Salomon bzw. Goliath mit 18 Liter Volumen) kann so ein Gerät auch allein zum Zweck des Ausschenkens sehr hilfreich sein. Diese Geräte gibt es in unzähligen Varianten. Weitere Dekantierhilfen bzw. Vorrichtungen sind die markengeschützten Produkte Decantus, Venturi-Rohr und Versovino.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien