In der Domaine de Vassal befindet sich eine der größten ampelographischen Sammlungen der Welt. Die Anlage liegt zwischen Agde und Sète auf einem Sandstreifen zwischen dem Mittelmeer und der Lagune (vom Meer abgetrenntes Gewässer) Étang de Thau in Marseillan rund 50 Kilometer entfernt von Montpellier im Département Hérault. Die Anlage wird heute von der INRAE (vormals INRA), „Institut National de Recherche pour l’Agriculture, l’Alimentation et l’Environnement“ verwaltet.
Die erste Sammlung wurde im Jahre 1876 auf Grund der Reblaus-Katastrophe an der École d'agriculture de Montpellier (heute Montpellier SupAgro) angelegt, um die vom Schädling bedrohten Rebsorten aus allen Kontinenten zu erhalten. Die geringe Fläche und der mittelmäßige hygienische Zustand der Exemplare veranlassten Professor Jean Branas (1905-1998), die Sammlung von 1949 bis 1950 iin die Domaine de Vassal in Besitz der INRA (alter Name der INRAE) überzuführen. Die Wahl eines sandigen Bodens wurde dadurch bestimmt, dass sich die Reblaus dort nicht entwickeln und sich außerdem Virusvektor-Nematoden nicht vermehren können. Deshalb können gesunde und kranke Reben kombiniert werden.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien