Speziell in Österreich übliche volkstümliche Bezeichnung für eine Zweiliter-Weinflasche, in die zum Großteil einfacher Wein (früher Tafelwein) oder Landwein abgefüllt wurde. Sie wurde vor allem in ländlichen Gastrobetrieben bzw. Wirtshäusern gerne zum offenen Ausschank verwendet. Diese spezielle österreichische Flaschenform bekam aber im Laufe der Zeit ein schlechtes Image. So ein Wein wurde abwertend mit „Dopplerware“ und die Flasche eher abfällig als „Magnum des kleinen Mannes“ oder „Austro-Magnum“ bezeichnet. Die Flaschenform wurde deshalb von immer mehr österreichischen Weinbauern durch Einliterflaschen und der Bouteille (0,75 Liter) abgelöst. Das ist auch durch das Konsumverhalten beeinflusst (die Menge ist für kleine Runden für einen kompletten Genuss zu groß). Ein gewisses Revivial gab es, als Winzer aus dem Weinviertel auch Spitzenweine in solche Flaschen abfüllten und diese originell als „Top-ler“ bezeichneten. In der Zwischenzeit kann man aber diese Flaschenform als unwiderruflich „gestorben“ betrachten. Siehe auch unter Flaschen und Weingefäße sowie auch Brauchtum im Weinbau.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena