Das Anbaugebiet liegt im Bundesland Sachsen in Deutschland. Dass der kultivierte Weinbau auf Bischof Benno von Meißen (1010-1106) zurückgeht, lässt sich nicht belegen. Ein Weinbau an der Elbe wurde erstmals 1161 in einer an ein Zisterzienserkloster gerichteten Schenkungsurkunde des Meißner Markgrafen Otto (1156-1190) erwähnt. Kurfürst Christian I. (1560-1591) erließ 1588 ein erstes Weinbauregelwerk. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Württemberger Weinbaufachleute an die Elbe geholt, um Anbaumethoden „nach Württemberger Art“ wie die Terrassierung der Steillagen durch Trockenmauern einzuführen. Da der Weinanbau bis in die Niederungen der Elbe betrieben wurde und dort die Nahrungsmittelproduktion verdrängt hatte, erließ Kurfürst Johann Georg III. (1647-1691) im Jahre 1684 das Verbot „Wo der Pflug kann gehen, soll kein Weinstock stehen“. Das sächsische Königshaus besaß Rebflächen in Pillnitz und Wachwitz, worauf der Königliche Weinberg hindeutet. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es noch fast 1.700 Hektar Reben, doch ein Großteil durch Mehltau und Reblaus vernichtet.
Die Weinberge umfassen 501 Hektar Rebfläche nördlich des 51. Breitengrades und erstrecken sich in 50 Kilometer Länge an den Hängen der Elbe und deren Nebenflüssen. An der Grenze zu Polen liegt der östlichste deutsche Weinberg. Seit dem Jahre 2006 zählen auch einige Rebflächen im Bundesland Brandenburg mit den vier Gemeinden Burkersdorf, Luckau, Neuzelle und Schenkendöbern zum Anbaugebiet Sachsen. Die Sächsische Weinstraße führt von Seußlitz im Norden entlang der Elbe bis Pirna kurz vor der Grenze zu Tschechien. Die Böden bestehen hauptsächlich aus Schiefer mit Sandstein, Ton, Lehm und Löss. Es herrscht kontinental beeinflusstes Klima mit heißen, trockenen Sommern und fallweise rauen Wintern mit Spätfrösten vor.
Sachsen besteht aus zwei Bereichen, vier Großlagen und 23 Einzellagen. Der Bereich Meißen ist in die Großlagen Schlossweinberg, Spaargebirge, Lössnitz und Elbhänge gegliedert, der Bereich Elstertal mit den drei Gemeinden Jessen, Kleindröben und Schlieben besitzt keine Großlage. Die Brandenburger Flächen sind Einzellagenfrei. Die Weinbaugemeinden mit ihren Einzellagen:
Gegenüber dem Jahre 2009 gab es keine gravierenden Änderungen. Es gibt keine eindeutig dominierende Rebsorte so wie in den meisten anderen Anbaugebieten. An der Spitze liegen die vieri Weißweinsorten Müller-Thurgau, Riesling, Weißburgunder und Grauburgunder mit ähnlichen Mengen. Der Status 2018 (0 = kleiner als 0,5 ha):
Rebsorte dt. Hauptname |
In Deutschland gebräuchliche Synonyme |
Farbe | Hektar |
![]()
Das wein.plus-Lexikon ist ein umfangreiches, fachlich sehr gut recherchiertes Nachschlagewerk. Jederzeit und überall verfügbar, ist es ein unverzichtbarer Bestandteil für den Unterricht geworden, das gleichermaßen von Studierenden und mir genutzt wird. Überaus empfehlenswert!
Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg