Abschnitt im jährlichen Vegetationszyklus der Weinrebe nach dem Fruchtansatz. Das ist der Reifebeginn der Beeren. Diese beginnt auf der nördlichen Halbkugel je nach Rebsorte und Witterungs-Verhältnissen ab Ende Juli/Anfang August, auf der südlichen Halbkugel im Jänner. Die noch grünen und harten Beeren etwa die Hälfte ihrer Endgröße erreicht. Mit dem Reifebeginn gehen sie nun sukzessive in einen weicheren, plastischen Zustand über. Ab einem gewissen Weichheitsgrad findet der Farbumschlag statt, bei dem die Beeren beginnen hell zu werden (Beerenaufhellung) oder sich zu verfärben. Die giftgrüne Farbe der Beeren wandelt sich bei den Weißweinsorten in grünweiß, weiß, gelb, gelbgrün, grau, rosa, rot oder purpur, bei den Rotweinsorten in blau, violett oder schwarz. Dies geschieht aber nicht bei allen Beeren gleichzeitig, sondern betrifft zunächst jene, die im Rahmen der Blüte zuerst befruchtet wurden und am meisten der Sonne und Wärme ausgesetzt waren.
Die Farbstoffbildung bei den Rotwein-Sorten wird vor allem durch eine hohe Lichtintensität begünstigt. Mit dem...
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena