Bezeichnung für einen walzenförmigen (zylindrischen) zumeist bauchigen Behälter aus verschiedenen Materialien wie Holz, Metall, Kunststoff oder Keramik für die Aufbewahrung von Flüssigkeiten. Im Weinbau sind Fässer zumeist aus Holz, weil dieses Material atmungsaktiv ist und einen dosierten Zutritt von Sauerstoff zulässt, was beim Weinausbau in der Regel erwünscht ist. Für die Befüllung und die Entleerung besitzt es eine kleine, als Spund (Spundloch) bezeichnete Öffnung.
Es kann auch einseitig offen sein und wird mit einem Deckel versehen. Bei großen Fässern ermöglicht eine Einstiegsmöglichkeit im Boden (Fassriegel) für eine Person die Reinigung. Die Walzenform ermöglicht müheloses Hantieren, Bewegen und platzsparendes Stapeln. Fässer verschiedener Art und Volumina spielen bezüglich des Ausbaus eine wichtige Rolle. Die Fertigung erfolgte früher durch den Beruf des Küfers. Heute werden die Holzfässer aber zumeist in als Tonnellerie bezeichneten Unternehmen industriell hergestellt. Die historische Entwicklung ist ausführlich unter Weingefäße beschrieben.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena