Die Farbe von Weinflaschen hat nicht nur im Marketing, sondern auch aus Gründen der Haltbarkeit eine wichtige Bedeutung. Durch Tests in der Champagne wurde bewiesen, dass sich Wein in dunklem Glas länger hält. Eher selten wird aus traditionellen Gründen weißes Glas verwendet, so zum Beispiel bei der berühmten Marke „Cristal“ von Roederer. Dieser Champagner wird aber in einer orangefarbenen Hülle vermarktet. Wegen der Lichtempfindlichkeit sind deshalb Flaschen fast ausschließlich dunkel (braun, grün, schwarz) getönt. Besonders UV-Licht kann nämlich den Weinfehler Käseln (Lichtgeschmack) verursachen. Ausnahme sind Roséweine, die oft in weiße Flaschen abgefüllt werden. Hier spielt Haltbarkeit keine große Rolle, da diese ja zum raschen Verbrauch bestimmt sind. Es gibt aber auch schon spezielle, für UV-Licht undurchlässige Weißglasflaschen. Aus Marketinggründen werden von Produzenten oder auch Anbaugebieten bestimmte Farben verwendet.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien