Im Gegensatz zu den nichtflüchtigen Säuren verdampfen die flüchtigen bei einer Destillation bzw. verflüchtigen sich im Laufe der Zeit (gehen in den Gaszustand über). Die Grenze zwischen flüchtig und nichtflüchtig ist aber nicht exakt zu ziehen, da es auch „mittelflüchtige Säuren“ gibt. Die im Wein enthaltenen flüchtigen Säuren mit ihren chemischen Verbindungen sind zum Großteil die bei Überschreiten des Grenzwertes gefürchtete Essigsäure (bei gesundem Wein 0,15 bis 0,5 g/l), die den Weinfehler Essigstich verursacht (auch als „flüchtige Säure“ bezeichnet).
Weitere flüchtige Säuren sind Ameisensäure, Bernsteinsäure (eher schon mittelflüchtig), Buttersäure, Propionsäure (Propansäure) und Valeriansäure (Pentansäure). Die ebenfalls flüchtige Kohlensäure wird nicht zu dieser Gruppe gerechnet. Die Gesamtmenge wird mittels Wasserdampf-Destillation ermittelt und als Sammelbezeichnung Essigsäure in Gramm per Liter angegeben. Die nichtflüchtigen und die flüchtigen Säuren ergeben die Gesamtsäure. Siehe auch unter flüchtig (volatil). Eine Aufstellung aller Weininhaltsstoffe ist unter Gesamtextrakt enthalten.
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen