Der griechische Arzt und Anatom Galenos von Pergamon (129-216) war einer der berühmtesten Ärzte der Antike. Er studierte in der Nähe von Smyrna. Als 19-Jähriger reiste er nach Alexandria, das zu jener Zeit ein Zentrum der Heilkunst war und wo anatomische Sektionen und Untersuchungen an menschlichen Leichen durchgeführt werden durften. Im Jahre 158 kehrte er nach Pergamon zurück, wo er als Sport -und Wundarzt der Gladiatoren tätig war und eine ärztliche Praxis unterhielt. Ab 161 war Galen in Rom tätig und bekämpfte im Auftrag des römischen Kaisers Marc Aurel (121-180) eine in Aqulileia ausgebrochene Pestepidemie. Er wurde Leibarzt des Kaisersohnes Commodus (161-192) und des Kaisers Septimius Severus (146-211). Galen fasste das gesamte Wissen seiner Zeit zu einem Lehrsystem zusammen, das bis in das Mittelalter allgemein gültig war. Dabei knüpfte an die in der hippokratischen Medizin entwickelte Viersäftelehre (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) an. Diese wurde später von Paracelsus (1493-1541) in Frage gestellt. Galens medizinisches Hauptwerk ist der ab etwa 175 entstandene aus 14 Büchern bestehende „Methodus medendi“ (Die therapeutische Methode).
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach