Die rote Rebsorte (auch SV 18-283) ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Seibel 7053 (Chancellor) x Seibel 6905 (Subereux). Es sind Gene von Vitis labrusca, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte durch Bertille Seyve (1864-1939) im berühmten französischen Rebzuchtbetrieb Seyve-Villard. Mit denselben Eltern ist übrigens auch die Sorte Villard Noir entstanden. Ein direkter Nachkomme ist die Sorte Rosina (2). Die ertragreiche und hitzebeständige Rebe erbringt hellrote Rotweine. Sie war früher in Südfrankreich populär und belegte gegen Ende der 1960er-Jahre 5.000 Hektar Rebfläche. Auf Grund des EU-Hybridenverbotes wurde sie nahezu komplett gerodet. Seit 2008 ist sie aber wieder zugelassen und belegte 10 Hektar im Jahre 2016. Sie wird auch in den USA, Australien und Brasilien kultiviert. Hier wurden jedoch keine Bestände ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach