Eine aus Getreide oder Zuckerrohr-Melasse destillierte Spirituose; als Vorläufer gilt der niederländische Genever. Der Name leitet sich vom französischen „genévrier“ (Wacholder) ab. Erstmals erwähnt wurde im 17. Jahrhunderts ein Wacholderschnaps namens Genever des niederländischen Arztes Franciscus Sylvius (1614-1672). Als Wilhelm III. von Oranien-Nassau (1650-1702) 1689 den englischen Thron bestieg, brachte er den Genever aus seiner Heimat mit. Er stellte die Produktion von Wacholder-Schnaps steuerfrei und belegte gleichzeitig den Import französischer Alkoholika mit hohen Steuern. Auch englische Soldaten, die die Holländer im Holländisch-Spanischen Krieg unterstützten, brachten diesen Schnaps auf die Britische Insel, wo er den Namen Gin erhielt. Durch einen Erlass wurde 1690 festgelegt, dass der Gin nur aus englischem Getreide produziert werden darf. 1697 wurde erstmals schriftlich eine Gin-Destillerie in England in einem ehemaligen Kloster in Plymouth erwähnt.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“