Die weiße Rebsorte stammt aus Istrien-Kroatien oder aus Venetien-Italien. Die zum Teil verwirrenden Synonyme sind Glera, Prosecco Lungo, Ribolla Spizade und Tocai Nostrano. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Glera (früher Prosecco), Glera Bela (Pienel), Malvasia Bianca Lunga (Prosecco Nostrano) oder Ribolla Gialla (Italien) verwechselt werden. Bis zum Jahre 2009 war der offiziell gültige Hauptname Prosecco Lungo; die Änderung auf Glera Lunga hat in der Folge zu Verwirrung geführt; siehe die diesbezügliche Historie unter Glera.
Gemäß DNA-Analysen handelt es sich bei den früher als Spielarten einer einzigen Sorte angesehenen drei Sorten Prosecco Tondo (Prosecco, nun Glera), Prosecco Nostrano (Malvasia Bianca Lunga) und Prosecco Lungo (nun Glera Lunga) um drei eigenständige Sorten. Nach im Jahre 2020 erfolgten DNA-Analysen entstammt Glera Lunga einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Vulpea x unbekanntem Partner. Die Sorte wird in Venetien und Friaul-Julisch-Venetien unter verschiedenen Namen (auch gemischt mit Glera) angebaut. Bei den unter Glera angebauten Sorten handelt es sich zumeist um Prosecco Lungo (Glera Lunga) und nicht um Prosecco (Glera). Die Ende der 1980er-Jahre nahezu ausgestorbene Sorte wurde vom Forschungsinstitut Conegliano reaktiviert. Im Jahre 2016 wurden 1.450 Hektar Rebfläche erfasst (Kym Anderson).
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)