Der deutsche Önologe und Weinbaufachmann Rudolf Goethe (1843-1911) besuchte die zwei Gartenbauschulen Reutlingen und Obergobitz (bei Dresden). Ab dem Jahre 1869 war er als Züchter von Tafeltrauben und Zwergobst tätig. Im Jahre 1874 wurde er zum Direktor der Obst- und Gartenbauschule Brumath bei Grafenburg (Elsass) und im Jahre 1879 zum Direktor der im Jahre 1872 eröffneten „Königlich Preußischen Lehranstalt für Obst- und Weinbau“ in Geisenheim berufen. Er leitete das Institut bis zum Jahre 1903. In Geisenheim baute er die professionelle Veredelung von Reben auf und gründete im Jahre 1890 die Rebenveredelungs-Station Geisenheim. Unter anderem stellte er Freilandveredelungen her und baute die ersten Rebschnittgärten Deutschlands mit aus Samen gezogenen Unterlagen auf. Goethe betrieb Sämlingsüchtung und kreierte neue Unterlagsreben, von denen die „1 G“ und besonders die „26 G“ im Weinbau heute noch Bedeutung haben.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)