Beschreibung (auch trocknende oder unreife Gerbstoffe) für den mundaustrocknenden, rauen bzw. stark adstringierenden Effekt im Rahmen einer Weinansprache. Das ist aber kein geschmacklicher, sondern ein trigeminaler (den Tastsinn betreffender) Sinneseindruck. Es handelt sich um besonders feinkörnige Tannine, die einen Eindruck von feinem Sand im Mund vermitteln und eher unangenehm „kantig“ schmecken. Sie werden auch als „schlechte Tannine“ bezeichnet. In der Regel ändert sich das auch nicht bei längerer Reifung der Weine. Ursache sind unreife Weintrauben.
Im Gegensatz dazu sind die „guten bzw. reifen Tannine“ grobkörnig und vermitteln einen „weichen“ Eindruck. Mittels einer originellen Übung kann überprüft werden, ob es sich um „gute“ oder „schlechte“ Tannine handelt. Wenn man nach der Probe eines tanninbetonten Weines pfeifen kann, waren es „gute“. Ein weiteres Merkmal ist es, dass sie den Speichelfluss anregen. Ein in den USA verwendeter Begriff für zu ausgeprägten Tanningeschmack ist tannin to lose.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)