Beschreibung (auch trocknende oder unreife Tannine bzw. Gerbstoffe) für den negativ zu verstehenden mundaustrocknenden, rauen bzw. stark adstringierenden Effekt im Rahmen einer Weinansprache. Das ist aber kein geschmacklicher, sondern ein trigeminaler (den Tastsinn betreffender) Sinneseindruck. Es handelt sich dabei um besonders feinkörnige Tannine, die einen Eindruck von feinem Sand im Mund vermitteln und eher unangenehm „kantig“ schmecken. Sie werden auch als „schlechte Tannine“ bezeichnet. In der Regel ändert sich das auch nicht bei längerer Reifung der Weine. Die Ursache sind unreife Weintrauben. Im Gegensatz dazu sind die „guten bzw. reifen Tannine“ grobkörnig und vermitteln einen „weichen“ Eindruck. Es gibt ein originelles Mittel, mit dem überprüft werden kann, ob es sich um „gute“ oder „schlechte“ Tannine handelt. Wenn man nach der Probe eines tanninbetonten Weines pfeifen kann, waren es „gute“. Ein weiteres Merkmal ist es, dass sie den Speichelfluss anregen. Ein in den USA verwendeter Begriff für einen zu ausgeprägten Tanningeschmack ist tannin to lose.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden