Der französische Arzt und Physiker Dr. Jules Guyot (1807-1872) absolvierte ein Medizinstudium und wurde dann revolutionärer Politiker. Nach einem Gefängnisaufenthalt gab er die Politik auf und begann, sich mit wissenschaftlichen Arbeiten über Mechanik, Physik und Telegraphie zu befassen. Unter anderem erfand einen neuen Lokomotivtyp. Er beschäftigte sich intensiv mit Weinbau und besuchte viele französische Weinbaugebiete. Auf Grund dieser Studien veröffentlichte er 1872 sein Hauptwerk „Etudes des vignobles de France“ (Studien der Weinberge Frankreichs).
Seine Erkenntniss führten zu großen Veränderungen im französischen Weinbau. Bereits um 1860 entwickelte Guyot ein schon länger bekanntes Fruchtruten-Schnittsystem weiter und machte es weltweit populär. Diese im europäischen Qualitätsweinbau am häufigsten praktizierte Guyot-Erziehungsform (Niedere Spaliererziehung) wurde nach ihm benannt. Er beschäftigte sich aber auch mit Obstbau, eine Birnensorte trägt ebenfalls seinen Namen. Zu seinen Ehren wurde an der Universität Burgund in Dijon das Institut „Vigne et du Vin“ nach ihm benannt. Siehe auch unter Literatur.
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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi