Bezeichnung für das Wasser, das ein Boden mit seinen Poren entgegen der Schwerkraft halten bzw. binden kann. Siehe unter Wasserspeicherungs-Vermögen.
Das Wasserspeicherungs-Vermögen ist ein Teilaspekt im komplexen Prozess Wasserhaushalt der Pflanzen. Weitere Komponenten sind Wasserabzug und Wasserstress (siehe dort jeweils im Detail).
Weinreben benötigen für ein optimales Wachstum Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit und eine konstante, aber nicht übermäßige Wasserversorgung. Ein Boden mit dieser Eigenschaft kann Wasser effizient speichern und langsam freisetzen, was eine gleichmäßige Bewässerung ermöglicht und das Risiko von Trockenstress reduziert. Das lebensnotwendige Wasser sickert nach Niederschlägen (Regen, Hagel, Graupeln, Schnee) in den Boden.
Ein geringer Anteil stammt auch vom durch Kondensation gebildeten Oberflächen-Niederschlag (Tau, Reif), der direkt durch die knapp unter der Oberfläche befindlichen Tauwurzeln aufgenommen wird. Die nichtfeste Bodensubstanz besteht aus unterschiedlich großen Poren, die mit Luft und/oder Wasser gefüllt sind. Die Poren können rund ein Drittel bis zwei Drittel (30-60%) des Gesamtvolumens ausmachen. Abhängig des Porenvolumens ergibt sich die Porosität - das Verhältnis vom Hohlraum- zum Gesamtvolumen. In trockenem Boden sind alle Poren mit Luft gefüllt.
Bodenwasser: Bild 1 = tragender Meniskus, Bild 2 = Bodenartikel, Bild 3 = luftführende Bodenpore, Bild 4 = Haftwasser/Kapillarwasser, Bild 5 = Adsorptions-Wasser = Totwasser, Bild 6 = Grund- oder Stauwasser
Das einsickernde Wasser verdrängt die Luft zuerst in den feinen Poren, bis schließlich bei feuchtem Boden nur in den groben...
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena