Bezeichnung (auch Fischleim) für das von Fischblasen (Hausen, Stör, Wels) gewonnenes, eiweißhältiges Mittel. Ursprünglich wurde nur die Blase des Hausen (Beluga) verwendet, der in den Flüssen, die in das Kaspische und Schwarze Meer münden, heimisch ist. Heute werden jedoch auch Blasen anderer Fischarten herangezogen, am besten geeignet sind Beluga und Stör. Die Blasen werden nach dem Fang aufgeschnitten, in heißem Wasser aufgeweicht und von der äußeren Muskelschicht und vom Blut befreit. Schon im Mittelalter war die ausgezeichnete Wirkung bekannt. Hausenblase ist elektrisch positiv geladen und zieht deshalb negativ geladene Stoffe an. Es wurde vor der Entwicklung der Filtrationstechnik verwendet, um einen Wein vor der Flaschenabfüllung glanzhell (klar) zu machen. Heute erfolgt der Einsatz für das Entfernen von Mufftönen oder in Form von Mischprodukten mit anderen Mitteln wie Gelatine. Das außerordentlich hohe Adsorptions-Vermögen beruht auf den hochmolekularen leimartigen, stark quellenden Eiweißkörpern der Blasen. Es wird nur etwa 1 g/hl Wein benötigt. Durch die relativ rasche Verderblichkeit kann es leicht zu Schönungsfehlern kommen. Siehe auch unter Schönen und Weinbereitung.
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg