In Frankreich häufig verwendete Bezeichnung für einen Teil eines Weinbaugebietes (haut = hoch oder oben, bas = nieder oder unten). Es handelt sich dabei nicht um eine weinrechtliche Qualitätsstufe, sondern um eine geographische Benennung. Der Begriff bezieht sich jedoch nicht unbedingt auf die Meereshöhe, sondern bedeutet im Médoc zum Beispiel bei Haut-Médoc „flussaufwärts“ im Gegensatz zum „flussabwärts“ gelegenen Bas-Médoc.
Die Weine von Haut-Médoc gelten als besser. Gleiches gilt für Haut-Rhin gegenüber Bas-Rhin im Elsass. Im Bereich Armagnac wird allerdings als Ausnahme dieser Regel der Weinbrand von Bas-Armagnac als besser eingeschätzt. Im Mittelalter war Haut-Pays eine gebräuchliche Bezeichnung (Ober-Land) für einen großen Bereich in Südwest-Frankreich, worunter das gesamte „Bordeaux-Hinterland“ (damals geringwertiger als Bordeaux) verstanden wurde.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“