Bezeichnung (grch. Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde) für die in der Antike vom Philosophen Aristippos (435-355 v. Chr.) begründete Lehre, nach welcher das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinnenlust und Genuss ist. Der Philosoph Epikur (341-271 v. Chr.) hingegen beschreibt die Lust als Prinzip gelingenden Lebens. Nach ihm ist auch die Ataraxie (Zustand völliger Freiheit von Schmerzen/Beunruhigung) als höchste Lust anzusehen. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Hedonismus eine (nur) an materiellen Genüssen orientierte, egoistische Lebenseinstellung. In diesem Sinne wird der Begriff oft abwertend gebraucht und als Zeichen der Dekadenz interpretiert. Epikureistisch wird er aber zumeist als positiver (altruistisch = selbstlos, uneigennützig, aufopfernd) verstanden. Hedonistische Richtungen vertreten auch der griechische Lyriker Anakreon (~580-495 v. Chr.) in seinen Liedern über Liebe, Wein und heitere Geselligkeit, sowie der römische Lyriker Horaz (65-8 v. Chr.) mit dem Sinnspruch „Carpe diem“ (Genieße/nütze den Tag, wörtlich „Pflücke den Tag“).
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“