Verfahren bei der Weinbereitung mit dem Zweck, aus den Beerenschalen möglichst viel Aromastoffe, Tannine und Anthocyane (Farbstoffe) zu extrahieren. Bei der Rotweinbereitung ist dies bei der Maischegärung das übliche Verfahren. Bei der Weißweinbereitung war dies bis in 1980er-Jahre unüblich, weil beim Kontakt zwischen Most und den Beerenhülsen unerwünschte Phenole (wie Tannine und Farbstoffe) in den Most übergehen, sowie farbliche Fehltöne entstehen können. Andererseits sitzen aber viele Aromastoffe gerade in der Beerenschale. Ab Mitte der 1980er-Jahre gab es erste Versuche der so genannten Hülsenmaischung. Dabei werden die zermalmten Trauben mehrere Stunden bei kühler Temperatur eingemaischt. Erst danach erfolgt das Abpressen und die Vergärung. Dies ergibt aromatische Weine mit betont fruchtigem Geschmack.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“