Die weiße Rebsorte stammt aus der Schweiz. Synonyme sind Humagne, Humagne Blanc (Schweiz); Miousap, Miousat, Mioussat, Umagne (Frankreich). Die Sorte wurde bereits im Jahre 1313 gemeinsam mit der Rèze im „Verzeichnis von Anniviers“ als „Vinum humanum“ und „Humagny“ erwähnt. Nach der Legende wurde der Wein jahrhundertelang als belebender Krankenwein geschätzt, der besonders Wöchnerinnen als klassischer „Kindbettswein“ verabreicht wurde. Als verantwortlich für die positiven Eigenschaften wurde oft der angeblich hohe Gehalt an Eisen genannt. Neuere Analysen haben das aber nicht bestätigt. Möglicherweise ist die „kräftigende Wirkung“ auf zugesetzte Kräuter und Essenzen zurückzuführen. Ein Aromatisieren mit verschiedenen Ingredienzien war aber bis in das 19. Jahrhundert auch bei vielen anderen Weinen üblich.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien