wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

Region (georg. Imereti) im Südwesten von Georgien; siehe dort.

Der Staat Georgien (georgisch Sakartwelo) in Vorderasien) mit der Hauptstadt Tiflis umfasst 69.700⁠ km² (inkl. Abchasien und Südossetien) bzw. 57.215 km² (ohne). Der ehemalige UdSSR-Teilstaat wurde 1991 nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig. Er liegt östlich des Schwarzen Meeres im im Südkaukasus (siehe unter Transkaukasien). Im Norden wird er von Russland, im Süden von der Türkei und Armenien und im Osten von Aserbaidschan begrenzt. Die Landesteile Abchasien und Südossetien sind von russischen Streitkräften besetzt und nicht unter Kontrolle der georgischen Regierung. Diese werden nur von Russland und einigen wenigen Staaten als souverän anerkannt.

Georgien - Landkarte, Flagge, Wappen

Historie

Georgien zählt zu den ältesten Weinbauländern und wird auch als einer der Ursprünge für einen kultivierten Weinrebe genannt. Nach der Bibel ist am Berg Ararat nach Ende der Sintflut Noah gelandet (Pfeil). Angeblich sollen die bei der Stadt Wani in Imeretien gefundenen 5.000 Jahre alten Tonkrüge Kerne der Rkatsiteli-Rebe enthalten haben. Bereits 7.000 Jahre alte Traubenkerne kultivierter Reben deuten auf die Züchtung besserer Rebsorten hin.

Archäologische Fune lassen vermuten, dass der Weinbau schon in frühester Zeit große Bedeutung genoss und fester Bestandteil der georgischen Kultur war. In einem Museum in Tiflis (Tbilissi) befindet sich ein mit Silber überzogenes Rebholz, das in Trialeti im Süden gefunden und dessen Alter mit 3.000 v. Chr. bestimmt wurde. Zahlreiche Rebmesser, Steinkeltern, Mühlen, Ton- und Metallgefäße sowie Schmuck in Form von Trauben und Weinlaub aus der Zeit zwischen 3000 und 2000 v. Chr. wurden in Mukheta, Trialeti und Pitsunda sowie im Alazani-Tal ausgegraben.

Georgien - Landkarte

Reiche Ornamente mit fruchtbehangenen Reben finden sich auf den Wänden von Tempeln in den Städten von Samtavisi, Ikalto, Gelati, Nikortsminda, Vardzia und Zarmza. In einem Gedicht des griechischen Gelehrten Apollonius von Rhodos (3. Jh. v. Chr.), dem Bibliothekar der berühmten Bibliothek in Alexandria, heißt es in seinem Werk „Argonautica“, dass die Argonauten (Helden der griechischen Mythologie) bei Ihrer Ankunft in der Hauptstadt Kolchis rankende Reben am Eingang des Königspalasts und einen Brunnen mit Wein im Schatten der Bäume gesehen hätten.

Einige Georgische Sagen und Mythen bezeugen die Liebe zur Weinrebe. Georgien übernahm im vierten Jahrhundert das Christentum. Das erste Kreuz wurde angeblich von Rebstöcken gemacht, um christliche Religion und Rebe als heiligste Güter des Landes zu demonstrieren. Über viele Jahrhunderte lang hatte der Weinbau in Georgien wirtschaftlich größte Bedeutung und erreichte schließlich im Mittelalter einen absoluten Höhepunkt.

Weinbau in der Neuzeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) entwickelte sich Georgien zu einem wichtigen Weinlieferanten in der UdSSR, wobei damals in erster Linie auf Massenweine produziert wurden. Bis 1985 stiegen die Rebflächen auf 125.000 Hektar. Dann gab es durch die Anti-Alkoholkampagne unter Michail Gorbatschow (1931-2022) einen starken Rückschlag, denn es wurden 40.000 Hektar Weingärten gerodet und durch Melonenanbau ersetzt.

Zur Zeit der Unabhängigkeit ab 1991 wurden 75% der Produktion nach Russland exportiert. Im Jahre 2006 kam es aber zu einem Einfuhrverbot (von übrigens auch moldawischen Weinen), welches von Russland mit der Ungenießbarkeit georgischer Weine durch Verunreinigung mit Pestiziden und Schadstoffen begründet wurde. Seitens Georgiens wurde darin ein politisch motiviertes Vorgehen gegen die neue pro-westliche Regierung gesehen. Die georgische Weinwirtschaft wurde dadurch massiv beeinträchtigt. Das Embargo wurde Ende 2011 aufgehoben.

Georgien - Tiflis

Regionen & Weinbaubereiche

Unter dem windschützenden Einfluss des hoch aufragenden Kaukasus gibt es für den Weinbau...

Stimmen unserer Mitglieder

Dominik Trick

Das wein.plus-Lexikon ist ein umfangreiches, fachlich sehr gut recherchiertes Nachschlagewerk. Jederzeit und überall verfügbar, ist es ein unverzichtbarer Bestandteil für den Unterricht geworden, das gleichermaßen von Studierenden und mir genutzt wird. Überaus empfehlenswert!

Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

Das größte Weinlexikon der Welt

26.501 Stichwörter · 47.052 Synonyme · 5.318 Übersetzungen · 31.834 Aussprachen · 219.097 Querverweise
gemacht mit von unserem Autor Norbert Tischelmayer. Über das Lexikon

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

WIR UNTERSTÜTZEN
Allian-Logo
PREMIUM PARTNER