Region (georg. Imereti) im Südwesten von Georgien; siehe dort.
Der vorderasiatische Staat (russisch Grusinien) mit der Hauptstadt Tiflis liegt östlich des Schwarzen Meeres in Transkaukasien. Im Norden wird er von Russland, im Süden von der Türkei und Armenien und im Osten von Aserbaidschan begrenzt. Die abtrünnigen Landesteile Abchasien und Südossetien werden nur von Russland und einigen weiteren Staaten als souverän anerkannt. Georgien zählt zu den ältesten Weinbauländern und wird auch als Ursprung der kultivierten Weinrebe genannt, den man aber nach jüngsten Forschungen in Südost-Anatolien vermutet (Pfeil). Nach der Bibel ist am Berg Ararat nach Ende der Sintflut Noah gelandet. Angeblich sollen die bei der Stadt Wani in Imeretien gefundenen 5.000 Jahre alten Tonkrüge Kerne der Rkatsiteli-Rebe enthalten haben. Bereits 7.000 Jahre alte Traubenkerne kultivierter Reben deuten auf die Züchtung besserer Rebsorten hin. Die Archäologie erbrachte Beweise, dass der Weinbau schon in frühester Zeit große Bedeutung genoss und fester Bestandteil der georgischen Kultur war. Im Museum der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) befindet sich ein mit Silber überzogenes, kurzes Stück Rebenholz, das in Trialeti im Süden gefunden und dessen Alter mit 3.000 v. Chr. bestimmt wurde. Zahlreiche Rebmesser, Steinkeltern, Mühlen, Ton- und Metallgefäße sowie Schmuck in Form von Trauben und Weinlaub aus der Zeit zwischen 3000 und 2000 v. Chr. wurden in Mukheta, Trialeti und Pitsunda sowie im Alazani-Tal ausgegraben.
Reiche Ornamente mit fruchtbehangenen Reben finden sich auf den Wänden von Tempeln in den Städten von Samtavisi, Ikalto, Gelati, Nikortsminda, Vardzia und Zarmza. In einem Gedicht des griechischen Gelehrten Apollonius von Rhodos (3. Jh. v. Chr.), dem Bibliothekar der berühmten Bibliothek in Alexandria, heißt es in seinem Werk „Argonautica“, dass die Argonauten (Helden der griechischen Mythologie) bei Ihrer Ankunft in der Hauptstadt Kolchis rankende Reben am Eingang des Königspalasts und einen Brunnen mit Wein im Schatten der Bäume gesehen hätten. Georgische Sagen bezeugen die Liebe zur Weinrebe. Georgien übernahm im vierten Jahrhundert das Christentum. Das erste Kreuz wurde angeblich von Rebstöcken gemacht, um christliche Religion und Rebe als heiligste Güter des Landes zu demonstrieren. Über viele Jahrhunderte lang hatte der Weinbau in Georgien wirtschaftlich größte Bedeutung und erreichte schließlich im Mittelalter einen absoluten Höhepunkt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) entwickelte sich Georgien zu einem wichtigen Weinlieferanten in der UdSSR, wobei auf Massenweine gesetzt wurde. Bis 1985 stiegen die Rebflächen auf 125.000 Hektar. Dann gab es durch die Anti-Alkoholkampagne unter Michail Gorbatschow (*1931) einen starken Rückschlag, denn es wurden 40.000 Hektar Weingärten gerodet und durch Melonenanbau ersetzt. Zur Zeit der Unabhängigkeit ab 1991 wurden 75% der Produktion nach Russland exportiert. Im Jahre 2006 kam es aber zu einem Einfuhrverbot (von übrigens auch moldawischen Weinen), welches von Russland mit der Ungenießbarkeit georgischer Weine durch Verunreinigung mit Pestiziden und Schadstoffen begründet wurde. Seitens Georgiens wurde darin ein politisch motiviertes Vorgehen gegen die neue pro-westliche Regierung gesehen. Die georgische Weinwirtschaft wurde dadurch massiv beeinträchtigt. Das Embargo wurde Ende 2011 aufgehoben.
Unter dem windschützenden Einfluss des hoch aufragenden Kaukasus gibt es für den Weinbau ideale klimatische Verhältnisse in unterschiedlicher Ausprägung. Die Weinbaugebiete zeichnen sich durch vielfältige Bodenverhältnisse aus...
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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi