Der Geschmacksbegriff (auch harmonisch trocken) hat keine weinrechtliche Bedeutung und darf keinesfalls auf einem Etikett aufscheinen. Er wird in Prospekten bzw. Preislisten von einigen Produzenten verwendet, wenn die weingesetzlichen Bestimmungen für trocken mit max. 9 g/l Restzucker nicht erfüllt sind und der Wein somit der nächsten Stufe halbtrocken mit max. 18 g/l entspricht (beide Höchstwerte sind abhängig eines entsprechenden Säureanteils). Es handelt sich um einen irreführenden Begriff ohne genaue Definition, der dazu verwendet wird, süß schmeckende Weine mit dem Nimbus „trocken“ zu versehen. Ein ähnlich zu beurteilender Begriff ist modern dry. Siehe auch unter Zuckergehalt.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien