Ein Ende des 19. Jahrhunderts entdecktes Verfahren, bei dem Ionen (grch. Ion = Wanderndes) - das heißt Teilchen wie Atome oder Moleküle - unter Zuhilfenahme so genannter Ionenaustauscher zwischen zwei Stoffen ausgetauscht werden. Das Prinzip der Ionenaustauscher wurde aber von den Menschen schon genutzt, lange bevor die chemischen Hintergründe verstanden wurden. So findet sich in der Bibel im Zweiten Buch Mose die wohl älteste Erwähnung des Ionenaustauschprozesses.
Dort wird auf die Überführung von bitterem in trinkbares Wasser durch Einlegen von alten Baumstämmen hingewiesen, denn verrottete Zellulose ist ein guter Austauscher für Magnesium-Ionen: „Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher nannte man den Ort Mara. Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken? Er schrie zu dem Herrn, und der Herr zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß.“
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena