Das farblose und nach Schwefel riechende Pulver (auch Kaliummetabisulfit, Kaliumdisulfit oder KPS) ist das Kaliumsalz der instabilen schwefligen Säure. Die Verbindung zersetzt sich unter sauren Bedingungen und setzt dabei gasförmiges Schwefeldioxid frei. Sie wird als Zusatzstoff E 224 in der Lebensmittelindustrie vor allem als Antioxidationsmittel, Konservierungsmittel und Farbstabilisator verwendet, etwa in Fruchtsäften, Trockenobst oder Kartoffelprodukten.
Auch im Weinbau kommt Kaliumdisulfit zur Anwendung. Es dient zum gezielten Schwefeln von Maische, Traubenmost oder fertigem Wein, um unerwünschte Mikroorganismen zu hemmen und oxidative Prozesse zu verhindern. Der dabei eingebrachte Anteil an Kalium kann die Kristallbildung von Weinstein (Kaliumhydrogentartrat) fördern. Zur vordorglichen Nasskonservierung leerer Gebinde (zum Beispiel bei Holzfässern) wird Kaliumpyrosulfit häufig gemeinsam mit Weinsäure in Wasser gelöst und so zur hygienischen Zwischenlagerung eingesetzt.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena