Der deutsche Offizier Johann (John) Schiller legte im Jahre 1811 in der Nähe von Toronto am Credit River Rebflächen mit acht Hektar an, was als Geburtsstunde des kanadischen Weinbaus gilt. Er experimentierte mit dort vorgefunden Wildreben der Spezies Vitis labrusca. Im Jahre 1866 wurden im Südzipfel des Landes auf der Insel Pelee im Lake Erie von Weinbauern aus Kentucky Rebflächen mit der Sorte Isabella bestockt. Ende des 19. Jahrhunderts gab es bereits rund 50 Weinbaubetriebe, die meisten davon in der Provinz Ontario. Ab den 1930er-Jahren wurden viele französische und amerikanische Hybriden angepflanzt, wobei vor allem Wert auf Frostbeständigkeit gelegt wurde. Einer dar Hauptakteure war der kanadische Weinbaupionier Adhémar de Chaunac (*1896), welcher die Produktion von Eisweinen begründete. Das Klima ist mit sehr kalten Wintern mit durchschnittlich minus 5 °C und heißen Sommern extrem, aber auf der südlich gelegenen Niagara-Halbinsel durch den mildernden Einfluss der riesigen Seen Ontario und Erie weit günstiger und optimal für den Weinbau.
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg