Bezeichnung (von arabisch ġarrāfa = Wasserheberad mit Schaufeln) für ein bauchiges Gefäß in früher zumeist flaschenähnlicher Form. Ein kleineres Format wird als Karaffine bezeichnet. Eine Spezialvariante zum Zweck der Kühlung ist die so genannte „Kalte Ente“ mit einem meist herausnehmbaren Einsatz für gestoßenes Eis. Solche Gefäße waren besonders von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts für das Servieren verschiedener Getränke beliebt. In Studentenverbindungen wird unter Karaffe ein Trinkgefäß für Bier verstanden, das in einem Trinkwettkampf in einem Zug geleert werden soll.
Für das Servieren bzw. das Dekantieren von Weinen gibt es sogenannte Dekantierkaraffen. Solche sind in der Regel aus Glas oder Kristallgals gefertigt, um die Farbe und Klarheit eines Weines begutachten zu können. Ideal ist eine großbauchige Form, um eine große Flüssigkeitsoberfläche und damit ein optimales Lüften, das heißt einen reichlichen Sauerstoffkontakt zu erreichen. Sehr beliebt sind auch Dekantierenten in Form dieses Federtieres. Das Volumen ist so bemessen, dass zumindest eine 0,75-Liter-Flasche dekantiert werden kann. Oft sind Karaffen auch mit einer silbernen oder versilberten Montierung (Halseinfassung, Griff und Deckel) ausgestattet. Weiters gibt es auch Exemplare mit einem Glasstöpsel. Eine weitere Möglichkeit ist es, auf die Öffnung der Karaffe eine Dekantierkugel zu legen. Siehe auch unter Weingefäße und Weingenuss.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien