In der Regel besitzen Weintraubenbeeren vier bis fünf (selten sechs) Kerne. Kernlose bzw. kernarme Beeren sind ein wichtiges Qualitätskriterium bei Tafeltrauben, deshalb werden Sorten mit dieser Eigenschaft gezüchtet. Völlig kernlose Beeren sind eine Laune der Natur durch verschiedene Umweltbedingungen. Das Phänomen tritt vor allem als Folgeerscheinung von Parthenokarpie (Jungfernfrüchtigkeit) auf, das heißt Fruchtentwicklung ohne vorherige Befruchtung. Genau genommen haben diese Trauben aber nicht ausschließlich kernlose, sondern kernarme Beeren. Diese werden außerdem auf Grund ihrer Weichheit beim Verzehr gar nicht wahrgenommen. Anzahl, Größe und Beschaffenheit ist neben den erblichen Anlagen, auch von der Temperatur während des Wachstums abhängig.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach